Bauhof und KFZ-Zulassungsstelle
Leistung
Neubau
Ort
Lübbecke
Fotograf
Ralf Buscher
Im April 2019 erfolgte in Lübbecke die feierliche Grundsteinlegung für den Neubau des Bauhofes des Kreises Minden-Lübbecke und der Kfz-Zulassungsstelle.
Zwischen Westerbachstraße und der Straße Am Hahlerbaum befand sich bereits der alte Standort des Bauhofes, der zu klein geworden war. Der Neubau bot außerdem die Möglichkeit, die zuvor am beengten Standort am Rathaus in der Innenstadt Lübbeckes ansässige Kfz-Zulassungsstelle aufzunehmen. Der Abbruch des Bestandsgebäudes erfolgte in zwei Schritten, um den Betrieb des Bauhofes bis zur Fertigstellung des Neubaus aufrecht erhalten zu können.
Um dem Flächenbedarf des großzügig angelegten Bauvorhabens gerecht zu werden erwarb der Kreis Minden-Lübbecke ein Teilstück des im Osten angrenzenden Grundstücks. Auf diese Weise wurde es möglich, den Verkehr des Bauhofs vom Kundenverkehr der Zulassungsstelle durch eine zweite Grundstückszufahrt im Osten zu trennen.
Das neu geplante Gebäude ist ein ca. 150 m langes, 15 m breites Gebäude in auffälliger Farbgebung mit einer Fläche von 11.242 Quadratmetern. Um die unterschiedlichen Anforderungen aufzunehmen gliedert es sich im Inneren in verschiedene Nutzungsbereiche.
Die Kunden der KFZ-Zulassungsstelle fahren über die Westerbachstraße zu dem großen Parkplatz vor dem westlichen Kopfbau, der einen Blick auf die Ansichtsseite des Gebäudes in fast gesamter Länge zulässt. Bei dem Kopfbau handelt es sich um einen zweigeschossigen Massivbau mit flachem Dach und gläsernem Erdgeschoss. Blickpunkt in der anthrazitfarbenen Fassadenverkleidung ist das in kräftigem Orange umrahmte Fenster im Obergeschoss, das die Farbgebung des westlichen Erdgeschossbereiches an der Südseite des Baus vorwegnimmt. Im Kopfbau sind im Erdgeschoss die Kfz-Zulassungsstelle mit Schalter- und Wartebereich sowie Büroräumen und einem Schildermacher, im 1. Obergeschoss die Sozialräume und im weiter hinten liegenden, eingeschossigen Bereich die Verwaltung des Bauhofes untergebracht.
An den Kopfbau schließen die großen Fahrzeug- und Lagerhallen des Bauhofes in Skelettbauweise an. Hier wiederum gibt es im vorderen Gebäudeteil einen wärmegedämmten Werkstattbereich mit großen Toren in orangefarbener Fassade unter einem schwarzen Vordach, im hinteren Gebäudeteil die kalten Geräte- und Fahrzeughallen mit großen Toren in rein anthrazitfarbener Fassade sowie am östlichen Ende des langgestreckten Baukörpers die offene Salzhalle. Diese zeichnet sich durch ein markantes, aufsteigendes Schleppdach aus, unter dem ausreichend Platz für entladende LKW‘s besteht. Das Dach wird an der Ostfassade durch eine massive Sichtbetonwand gestützt. Ein großes Schiebetor nimmt hier in kräftigem Orange die Farbgebung der westlichen Bauteile wieder auf und zeigt das Logo der Kreisstraßenmeisterei, ausgerichtet auf die Zufahrt des Bauhofes von der Straße Am Hahlerbaum aus.
Verbindendes Element der verschiedenen Nutzungsbereiche des Gebäudes ist die Materialität und die Farbgebung der Fassaden. Die anthrazitfarbene Metallfassade umschließt das gesamte Gebäude, auch auf der zur Bahn nach Norden gerichteten Rückseite. Die Hofseite im Süden zeigt durch individuelle Gestaltung und Farbgebung die unterschiedlichen Nutzungsbereiche des Gebäudes in der Fassade an. Die als durchgehendes Band verlaufende Traufkante, die zugleich das Vordach über den Werkstätten bildet, fasst die Bereiche zusammen und vermittelt zwischen den verschiedenen Höhen der Gebäudeteile. Die orangefarbenen Akzente an jeder Fassadenseite unterstreichen ihrerseits das einheitliche Erscheinungsbild des Gebäudes.